Wenn’s um Nachhaltigkeit geht, kommen Kunststoffe wie Polystyrol (besser unter dem Namen Styropor bekannt) in den Medien oder der Öffentlichkeit schlecht weg. Doch die weit verbreitete Meinung ist schlichtweg falsch, übrigens auch im Hinblick auf scheinbar ökologische Produkte. Zeit für ein paar (auf)klärende Fakten.
Vor einiger Zeit titelte eine österreichische Tageszeitung, dass Plastik-Obstsackerl die beste Umweltbilanz hätten, zumal sie auch thermisch verwertet werden könnten. Der Öko-Fußabdruck der viel gepriesenen Papier-Tragetaschen dagegen sei um ein bis zu Zehnfaches größer, weil sie – um haltbar zu bleiben – chemisch verstärkt werden müssten! Was viele nicht wissen: Auch sogenannte ökologische Dämmstoffe aus Holz, Zellulose oder Hanf bestehen nicht nur aus ihrem natürlichen Grundstoff. Zum Beispiel brauchen Holzfasern einen Klebstoff, damit sie zusammenhalten – nämlich Polyurethan! Hanfplatten werden mit Polyesterfasern gebunden, auch ein Kunststoff. Und Dämmstoffe aus Kunststoff gelten allgemein als unökologisch, da sie aus Erdöl hergestellt werden. Im Hinblick auf den geringen Rohstoffeinsatz von 2% (die restlichen 98% sind Luft!), ihre lange Lebensdauer und das fast 100-prozentige Recycling sparen sie allerdings ein Vielfaches des zur Herstellung eingesetzten Energieträgers. Fazit: Styropor hat eine hervorragende Ökobilanz, wie auch die Auswertung der aktuellen Umwelt-Produktdeklarationen (EPD) zeigt.